Hülsenfrüchte

Allein von den Erbsen existieren etwa 250 Sorten, die sich in Größe, Form, Farbe und Erntezeitpunkt unterscheiden.

Erbsen

Bohnen, Erbsen und Linsen gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler, der Leguminosen. Mit 700 Gattungen und fast 18.000 Arten sind die Leguminosen die drittgrößte Familie der Blütenpflanzen und eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Allein von den Erbsen existieren etwa 250 Sorten, die sich in Größe, Form, Farbe und Erntezeitpunkt unterscheiden. Botanisch gesehen handelt es sich bei Hülsenfrüchten nicht um Früchte, sondern um Gemüse: Die Fruchtblätter von Bohnen, Erbsen und Linsen öffnen sich bei der Reife, oft sind nur die Samen im Inneren der Fruchtblätter essbar. Je nach Sorte werden sie getrocknet, gegart oder frisch verkauft. Hülsenfrüchte zählen zur Gruppe der Fruchtgemüse, weil sie ebenso wie andere Gemüsearten aus dieser Gruppe aus den bestäubten Blüten einer Pflanze entstehen.

Mit Ausnahme von grünen Erbsen und Zuckerschoten, die auch als Schotengemüse bezeichnet werden, sollten Hülsenfrüchte nur gekocht verzehrt werden. Im rohen Zustand enthalten viele Sorten das Gift Phasin, das zu Übelkeit und Erbrechen führt. Gekocht sind Hülsenfrüchte allerdings voll von guten Nährstoffen. Sie sind reich an Ballaststoffen, sättigen gut und lange und tragen zu einer gesunden Verdauung bei. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts sind Hülsenfrüchte bei fleischarmer, vegetarischer und veganer Kost unverzichtbar.

Anders als der Name vermuten lässt, gehören sogar Erdnüsse, deren Stängel mit ihren Früchten nicht in den Himmel, sondern in die Erde wachsen, zu den Hülsenfrüchten. Erdnüsse bestehen zu 25 Prozent aus Eiweiß – mehr als ein Hühnerei. Ihr Fettgehalt ist mit fast 50 Prozent besonders hoch. Auch die Schoten des Johannisbrotbaums gehören zu den Leguminosen. Die Samen wiegen äußerst gleichmäßig 0,18 Gramm, darum dienten sie Apothekern und Juwelieren als Gewichte. Möglicherweise hat der lateinische Name Ceratonia zum Gewichtsmaß Karat (1 Karat = 0,2 Gramm) geführt.

Hülsenfrüchte gehören zu den Grundnahrungsmitteln

Hülsenfrüchte wurden ursprünglich in Nord- und Südamerika, China, Afrika, Asien und den Ländern des Mittleren Ostens angebaut und gehören dort noch heute zu den Grundnahrungsmitteln. Buschbohnen, Dicke Bohnen, Erbsen, Stangenbohnen und Wachsbohnen gedeihen aber auch ausgezeichnet im warmen Klima der Pfalz und werden im Pfalzmarkt im Freiland angebaut.

Bohnen und Erbsen sind zwischen Mai und Oktober reif

Dicke Bohnen sind von Mai bis August reif, Wachsbohnen von Juni bis September. Buschbohnen und frische Stangenbohnen gibt es etwas länger von Juni bis in den Oktober, Erbsen sogar bis in den November und ab Mai.

Fleiß in der Vorbereitung, Einfach in der Zubereitung

Die Dicke Bohne (auch Ackerbohne, Feldbohne, Saubohne) ist eine Delikatesse, die in Frankreich als Féves bekannt ist – dabei handelt es sich um das zarte und süßliche Innere, die äußere Hülle jeder einzelnen Bohne muss entfernt werden. Für die Zubereitung ist also Fleiß angesagt, der mit einem Feinschmecker-Erlebnis belohnt wird. Das Innere der Dicken Bohne kann dann wie frische Erbsen, Zuckerschoten,  Stangen- und Buschbohnen fast ohne Wasser in etwas Butter geschwenkt werden und ganz schnell als Beilage serviert werden.

Anbau Dicke Bohnen
Dicke Bohnen im Anbau

Hülsenfrüchte mögen es kühl und trocken

Bohnen müssen kühl und trocken gelagert werden. Auch frische Dicke Bohnen können einige Tage lagern – aus der Hülse gelöst verderben die Kerne aber innerhalb eines Tages.

Tipps zu Hülsenfrüchten

100 Gramm Hülsenfrüchte enthalten bis zu 8,6 Milligramm Eisen. Hühnereigelb enthält nur 7,2 Milligramm, Fleisch sogar nur 1,2 Milligramm Eisen. Wer Eisen zu sich nehmen möchte, braucht also nicht unbedingt Fleisch zu essen. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe von Bohnen pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe, die Vitamine B2 und B6 sowie Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandeln kann.

Unsere Hülsenfrüchte im Überblick