Fit durch den Frühling
Mehr Bewegung, Luft und Sonne tanken und viel frisches Obst und Gemüse essen: Der Frühling ist wie dafür geschaffen, dem Körper eine Frischkur zu gönnen.
Zum Frühlingsbeginn, wenn der Lagervorrat zur Neige geht und die neue Ernte noch nicht eingeholt wurde, ist die Auswahl an regionalem Obst und Gemüse am kleinsten. Im Supermarktregal finden sich darum viele landwirtschaftliche Erzeugnisse, die aus südlichen Ländern und fernen Kontinenten importiert werden. Doch je weiter das Herkunftsland entfernt und je länger der Transportweg ist, desto mehr wertvolle Inhaltsstoffe gehen verloren. Um so mehr können Sie sich nun auf die erste Frühlingsernte aus dem Gemüsegarten der Pfalz freuen.
Regional angebautes Gemüse und Obst vom Pfalzmarkt legt kurze Wege zurück und ist innerhalb weniger Stunden im Supermarktregal. Das ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch fürs Klima. Wenn Sie Wert auf Qualität, Gesundheit und Fitness legen, sollten Sie ab April bei diesen Sorten ganz besonders auf die Herkunft achten: Kopfsalat und Lollo-Salate, Blumenkohl, Chinakohl, Kohlrabi, Rettiche, Rhabarber, Radieschen, Bundzwiebeln, Rucola, Spargel sowie weitere Gemüse kommen ab sofort ganz frisch vom Feld.
Etwas später im Mai folgen Bundmöhren, Fenchel, Stangensellerie, Gurken, Tomaten und die ersten Erdbeeren. Zum Würzen kommen Bärlauch, Knoblauch, Petersilie, Dill, Koriander, Minze, Sauerampfer von unseren Pfälzer Bauern.
Doch was macht Gemüse eigentlich so gesund? Es sind die sekundären Pflanzenstoffe, von denen im Zusammenhang mit gesunder Ernährung so oft die Rede ist. Diese sekundären Pflanzenstoffe – beispielsweise Farbstoffe in Blüten, um Insekten zum Bestäuben anzulocken oder Bitterstoffe, um Fressfeinde abzuschrecken – bringen nicht nur den Pflanzen Vorteile, sondern haben auch auf den menschlichen Körper positive Auswirkungen.
Carotinoide, die für die Gelb- und Rotfärbung verantwortlich sind, wirken im Körper antioxidativ und sollen das Krebsrisiko verringern. Sulfide, die den typischen schwefeligen Geruch bei Zwiebeln und Knoblauch verursachen, wirken antibakteriell und können den Cholesterinspiegel senken. Auch die Bitterstoffe in Erbsen, Linsen und Bohnen senken das Cholesterin und wirken entzündungshemmend. Glucosinolate, die in allen Kohlsorten, Rettich und Radieschen vorkommen, entgiften und schützen vor Infektionen.
Flavonoide, die für eine gelbe, rote, blaue und violette Färbung von Blüten und Gemüse verantwortlich sind, sind so wirksam, dass sie isoliert sogar in Arzneimitteln Verwendung finden. Früchte, die besonders reich an Flavonoiden sind, werden zu Recht als Superfood gehandelt: Es sind vor allem rote und violette Beeren.
Der Begriff sekundäre Pflanzenstoffe legt nahe, dass es auch primäre gibt. Das ist tatsächlich der Fall, sie werden nur nicht als solche bezeichnet. Die geläufigen Bezeichnungen lauten Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Sie sind am Energiestoffwechsel und Zellaufbau der Pflanze beteiligt.
Mehr Gemüse zu essen bedeutet keinesfalls Verzicht oder sogar Diät. Im Gegenteil: Es macht den Speiseplan bunter und leckerer. Wie wäre es, das Brot anstatt nur mit Wurst oder Käse zusätzlich mit einer Tomate und ein paar Scheiben Gurke zu belegen? Oder füllen Sie den Teller zur Hälfte mit Gemüse oder Salat und verteilen Sie Fleisch, Fisch Tofu und Beilagen auf die andere Hälfte. Kurz gedünstet oder gegrillt schmeckt Gemüse oft viel besser als gekocht – und wertvolle Vitamine bleiben erhalten. So einfach ist eine gesundheitsbewusste Ernährung mit vielfältigem, erntefrischem Gemüse und Obst.